BfL sieht Image-Schaden für Eben Ezer

Konfessionelle Privatschule gegen den Elternwillen?

 

Lemgo. Angesichts des breiten Widerstands nicht nur im Einzugsbereich der Ostschule sieht die BfL schlechte Voraussetzungen für eine erfolgreiche konfessionelle Privatschule. Die Stiftung Eben-Ezer wird überlegen müssen, ob eine Privatschule gegen den breiten Widerstand im Umfeld der Ostschule sinnvoll ist.

Darüber hinaus gibt es aber auch eine Fülle von Argumenten gegen die Auflösung des Standorts Ostschule und für ein Bürgerbegehren.

 

Eine Private Ersatzschule kostet in erheblichem Umfang Steuergelder. Die Personalkosten für Lehrkräfte müssen nämlich vom Land NRW zu über 90 Prozent refinanziert werden. Eine Einsparung ergibt sich zwar bei den laufenden Ausgaben im Lemgoer Stadthaushalt, für den Landeshaushalt würden sich Mehrausgaben ergeben, bzw. es könnten weniger Grundschullehrer für die öffentlichen Schulen eingestellt werden.

 

Im Jahr 2020 würden unter der Annahme, dass die Ostschule Teilstandort der Grundschule Am Schloss bleibt, 1175 Schülerinnen und Schüler die Öffentlichen Lemgoer Grundschulen besuchen. Würde eine Ersatzschule durch den Träger Eben-Ezer gegründet, besuchten nur noch 1041 Schülerinnen und Schüler die Öffentlichen Lemgoer Grundschulen. Im ersten Fall sehen Bürgermeister und CDU die Gefahr von „Zwergschulen mit schlechtem Bildungsangebot“, im zweiten Fall „die Erhöhung der Qualität der jeweiligen Standorte“ und „eine bessere Lehrerversorgung“!

 

Hier wird mehr als deutlich, dass die Sichtweise des Bürgermeisters eine in hohem Maße fragwürdige Auslegung der vom Schulentwicklungsplaner Dr. Garbe vorgelegten Zahlen ist. Es soll ein Schreckensszenario aufgebaut werden, um so das legitime Recht der Bürgerinitiative, mit Bürgerbegehren und Bürgerentscheid die Lemgoerinnen und Lemgoer über die Zukunft der Ostschule abstimmen zu lassen, zu diskreditieren.

 

Natürlich kostet ein Bürgerentscheid Geld. Demokratie kostet Geld. Doch was ist höher einzustufen, der Elternwille oder nackte Zahlen, die vielleicht unseren Haushalt entlasten könnten? Bisher hat keine Lemgoer Ratsfraktion gegen den Sparkonsens verstoßen, so Wolfgang Sieweke.

 

Die BfL hat den Lemgoer Haushaltskonsens nicht aufgekündigt. Die dort angestrebte Einsparsumme von 340.000 EUR im Bereich Schulen ist bereits durch Sparmaßnahmen, die die BfL mitgetragen hat, erreicht.

 

Die von der „Großen Koalition“ vorgelebte "Basta-Demokratie" gefährdet den Lemgoer Schulfrieden. Gute Entscheidungen kosten manchmal Zeit. Die Stadt sollte sich nicht durch die Stiftung Eben Ezer unter Druck setzen lassen.

 

Die BfL steht deshalb geschlossen hinter dem Anliegen der Bürgerinitiative und ruft zur Unterstützung des Bürgerbegehrens auf.