BfL erkundet vor Ort 
Neue Windenergieanlagen in Lemgo? 

Lemgo. Die Auslegung der Pläne von Potenzialflächen für Windenergieanlagen haben in der Lemgoer Bevölkerung hohe Wellen geschlagen. Nicht jeder Einwohner möchte eine solche Anlage vor seiner Haustür haben. Mehr als 130 Einwände, Beschwerden, aber auch Vorschläge nach der Offenlegung der Pläne sprechen eine deutliche Sprache.

Das Foto zeigt Mitglieder der BfL- Fraktion im Gespräch mit Anliegern während eines Ortstermins im Ortsteil Welstorf am Reinhardsberg
Das Foto zeigt Mitglieder der BfL- Fraktion im Gespräch mit Anliegern während eines Ortstermins im Ortsteil Welstorf am Reinhardsberg 

Im Norden hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die mit weit über 300 Unterschriften gegen den Bau von Windenergieanlagen westlich von Brüntorf und Kirchheide protestieren. Im Osten haben viele Einwohner, vor allem im Gebiet um den Weißen Weg Angst, dass ihnen Monsteranlagen vor die Nase gesetzt werden. 

Die BfL hat vor Ort die möglichen Standorte besichtigt und dabei auch mit betroffe­nen Einwohnern gesprochen. Ein erstes Fazit zieht der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Sieweke: Die BfL befürwortet grundsätzlich den Bau weiterer Windener­gieanlagen als einen Weg zur Energiewende. Wir sind aber gegen den Bau von neuen Anlagen dort, wo die Lebensqualität der Einwohner beeinträchtigt wird und wo erhebliche Eingriffe in die Natur erfolgen. Daher müssen alle Maßnahmen sehr wohl abgewogen werden. Es ist aber notwendig, dass Potenzialflächen ausgewiesen werden. Denn nur auf diesen Flächen wird es später möglich sein, Windenergiean­lagen zu bauen. Weist die Stadt Lemgo keine Potenzialflächen aus, besteht die Gefahr, dass Wildwuchs entsteht und an vielen möglichen und unmöglichen Stellen gebaut wird. Es gilt, jetzt Pflöcke einzuschlagen, um somit einer Verspargelung der Landschaft entgegen zu wirken. 

Bedingt durch ein aktuelles Gerichtsurteil muss die Stadt die ausgewiesenen Poten­zialflächen noch einmal prüfen, bevor die Diskussion in den Fachausschüssen des Rates wieder aufgenommen wird. Der Zeitraum für die Entscheidung hat sich dadurch von einem Jahr auf zwei Jahre verdoppelt. Natürlich werden die neuen Pläne wieder ausgelegt. Die bisherigen Bedenken und Anregungen der betroffenen Einwohner sollen laut Verwaltung bei der Erstellung der Pläne geprüft werden.